Kategorie: Nick Ervinck

Der 1981 in Roeselare geborene Nick Ervinck absolviert 2003 sein Studium an der KASK (Royal Academy of Fine Arts, Ghent) mit einem Master in Mixed Media. Er beschäftigt sich anschließend mit Materialien wie Polyester, Gips und Holz, bildet sich in Computermodellierung und Bildhauerei fort. Nach seiner Lehrtätigkeit an den Kunstakademien in Tielt, Menen und Kortrijk (2004-2012) kehrt er an die KASK zurück, an der er drei Jahre als Gastprofessor tätig ist. 

Nick Ervinck lebt und arbeitet in Lichtervelde. Seine Werke beweisen sich als große Installationen, handgefertigte und 3D-gedruckte Skulpturen, Keramiken, Drucke, Zeichnungen, Leuchtkästen und Animationsfilme. Der Künstler beschreibt sich selbst als zwischen zwei Welten befindlich: während er mit dem einen Fuß in der neuen, digital geprägten Welt steht, verortet er sich mit dem anderen noch immer in der alten, analogen Welt. Hiermit referiert Nick Ervinck auf seine einzigartige Arbeitsweise, die sowohl auf manueller Handarbeit als auch auf computerbasierter Technik beruht. 

Auch wenn seine Arbeiten als ungewöhnlich und divers erscheinen, orientiert sich der Künstler an klassischen Positionen der Kunstgeschichte und referiert wiederholt auf Größen wie Henry Moore und Barbara Hepworth. Dabei fasziniert ihn die Idee des negativen Raums und der Lücke, also der Negativform. Die abstrahierten Figuren und Formen spielen mit der wiederkehrenden Gegenüberstellung von Haptik und Aussparung, suggerierter Leichtigkeit gegenüber fester Materialität und einer faszinierenden Farbigkeit. 

Besonderes Interesse liegt für den Künstler in der Spannung zwischen Natur und Kultur, zwischen Tradition und Innovation. Während er hierbei die Grenzen der digitalen Möglichkeiten erprobt und auszuloten versucht, wahrt er stets den Rückbezug zum (kunst-)historischen Erbe. Hierüber entsteht der charakteristische Dialog zwischen Handwerk und Technologie, zwischen Virtuellem und Physischem. 

In seinen Arbeiten erforscht der Künstler auf seine ganz eigene Weise die klassischen Themen des Menschen, indem er den Schwerpunkt hierbei auf dessen Anatomie und die Entstehung von Cyborgs lenkt. Neben der Beschäftigung mit genetischer Manipulation von Pflanzen schreiben sich auch Masken und Tiere, immer ausgehend von einem kunsthistorischen Hintergrund,  in das Gesamtœvre des Künstlers ein und werden mit Themen der zeitgenössischen Pop- und Science-Fiction-Kultur verbunden. 

Die Arbeiten des Künstlers sind sowohl im öffentlichen Raum als auch in namhaften Sammlungen vertreten. Nick Ervinck ist Träger mehrerer Preise, sowie beispielsweise des angesehenen CoD + A Awards für seine Kunstintegration IMAGROD.

Lernen Sie Nick Ervinck hier im Interview kennen!